Domsingschule Köln

Wettbewerb, 2. Preis

Die städtebauliche Anordnung der Baukörper folgt drei Grundprinzipien:

- Freilegung und Beibehaltung der Solitärstellung der Auferstehungskirche,
- Weiterführung des Landschaftsraumes des Clarenbachkanals in Verbindung mit dem Landschaftsraum des Rautenstrauchkanals sowie
- Konzentration der Volumina an der Clarenbachstraße.

Es gelingt auf diese Weise die städtebauliche Grundidee der stadtraumbildenden Kanalanlagen mit ihren Grünflächen zu stärken und fortzuschreiben, der Auferstehungskirche die ihr zukommende Bedeutung als Baukunstwerk ihrer Zeit zu sichern und zu stärken und die geforderten Nutzflächen kompakt, funktionell und wirtschaftlich, städtebaulich raumbildend so anzuordnen, dass gleichzeitig ein Maximum an Freifläche im Binnenbereich erhalten bleibt. Aus diesem Grund ordnen die Verfasser die viergeschossige Bebauung an der Clarenbachstraße an, aus der sich die eingeschossige, dachbegrünte Mensa rechtwinklig herausschiebt um den Innenhof zum öffentlichen Raum des Clarenbachkanals abzuschließen. Aus dieser Grundanordnung entwickeln sich Funktion, Konstruktion und Gestaltung folgerichtig.

Die Anordnung der Baumassen folgt der Grundidee eines „hortus conclusus“, in dem die neuen Baukörper sich mit den vorhandenen zu einer Art „Kreuzgang“ verbinden und einen geschützten Binnenbereich als „grünes Zentrum“ ausbilden. So legen sich die Auferstehungskirche im Süden, die Unterrichtsräume der Domsingschule im Westen, die Erweiterungs- und Wohnflächen im Norden sowie die Mensa im Osten schützend um den vorhandenen „Garten“ der Domsingschule und nutzen seine Raum- und Aufenthaltsqualitäten.

Die Formensprache des Neubaus soll sich selbstverständlich und unprätentiös in die Umgebung einfügen, insbesondere keine formale „Konkurrenz“ zur Böhm´schen Auferstehungskirche entfalten. Auch die schlichte Bescheidenheit der nördlichen Wohnbebauung der Clarenbachstraße soll aufgenommen und in ihrer ruhigen Selbstverständlichkeit weitergeführt werden. Der Baukörper selbst gliedert sich in ein Sockelgeschoss, der darüber liegenden Belle-Etage mit den Vitrinenfenstern der Übungsräume und den Wohngeschossen mit ihrem gleichmäßigen Raster aus Lochfenstern.

Offenheit und Transparenz der Untergeschosse kontrastiert mit geschlossenen Fassadenpartien in den Wohnungsgeschossen. Ein Dachgeschoss mit Pergola bekrönt den Baukörper, der von den Treppenhäusern zusätzlich gegliedert wird. Beigegrauer Ziegel, anthrazitgraue Fenster und freundliche Farben für Einbauten und Möbel vermitteln eine heitere kinderfreundliche Atmosphäre.

2. Preis Realisierungswettbewerb 2014

  • Aufgabe

    Neubau eines Erweiterungsbaus mit Zentralmensa für zwei Schulen in Kombination mit Geschosswohnungsbau

  • Bauherr

    Erzbistum Köln, vertreten durch das Generalvikariat

  • Standort

    Köln